Seelenzoll
Autor: Stefan Hellbert
Die Tragik Komödie spielt gegen Ende des zweiten
Weltkrieges, in einem fiktiven Tiroler Ort im Stanzertal,
namens Seelenzoll. Der in der Dorfbevölkerung als
Angeber, Schuldenmacher und Weiberheld abgestempelte
Brundl Garber, ist wieder einmal auf dem Weg ins
Gasthaus. Um seine Schulden beim Wirt zu begleichen,
will er aus dem Stall ein junges Ferkel entwenden, das
aber seiner Schwägerin Wettl gehört. Wettl versucht ihn
daran zu hindern, aber es gelingt ihr nicht. Weder von ihrem, vom Krieg traumatisierten, Alkohol
kranken Mann Albert, der noch immer glaubt er sei in Russland an der Front, noch von ihrer
Schwiegermutter Hedwig, mit der sie im ewigen Clinch lebt, kann sie Hilfe erwarten. Im Gasthaus
angelangt, begleicht Brundl seine Schulden beim Wirt und bandelt mit der jungen Wirtstochter Anna
an. Das missfällt dem Wirt, und er fordert ihn auf, das Gasthaus sofort zu verlassen. Gleichzeitig
stürmen aufgeregt der Bürgermeister, und der dem Volkssturm angehörende Bruder von Wettl namens
Michl in die Gaststube und verkünden, der Feind sei im Anmarsch. Große Aufregung herrscht jetzt,
sind doch der Bürgermeister und der Bauer Lederer bekennende Nationalsozialisten und Michl will in
seinem jugendlichen Fanatismus, mit einer alten Schrotflinte das Vaterland verteidigen und sich dem
Feind entgegenstellen. Ein großes Tohuwabohu beginnt. Es ist aber nicht der Feind, sondern es sind
ungarische Nazi Offiziere (die sog. Pfeilkreuzler), die (wie sich später herausstellt) Kisten, voll mit Gold
und Juwelen, mittels Lastautos über den Arlbergpass in die Schweiz in Sicherheit bringen wollen.
(Anmerkung: Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Ungarn wurde 800.000 Juden ihr
sämtlicher Besitz abgenommen. Anschließend wurden sie deportiert und noch vor der Befreiung durch
die Rote Armee, sind 600.000 von ihnen in Konzentrationslagern ums Leben gekommen). Als sie
erfahren, dass der Arlbergpass unpassierbar und der Franzose schon vor Feldkirch steht, machen sie
kehrt, vergraben die wertvolle Fracht in der Nähe einer Kapelle, um sie sich irgendwann später zu
holen. Diese Aktion bleibt jedoch nicht unbemerkt. Wettl und ihr Mann Albert beobachten das
Geschehen. Albert in seinem Wahn ist felsenfest davon überzeugt, dass sich in den Kisten, von der SS
ermordete Russinnen mit ihren Kindern befänden. Wettl erklärt ihn für völlig verrückt. Um es ihr aber
zu beweisen, gräbt Albert nach dem Verschwinden der Pfeilkreuzler, eine von den Kisten aus. Wegen
der Naivität von Wettl und dem Wahn von Albert, bleibt der Fundort nicht länger geheim. Die Kisten
werden von der Familie Garber, dem Vater und dem Bruder von Wettl ausgegraben, abtransportiert
und in einer Scheune versteckt. Trotz markanter Hinweise, dass es sich hier um ein blutiges Diebesgut
handelt (blutverschmierte Eheringe mit israelitischen Namenszügen, gerissene Goldzähne usw),
werden die Wertgegenstände nach und nach verschachert. Mittlerweile ist der 2. Weltkrieg zu Ende.
Der Reichtum wird offen zur Schau gestellt, ganz zum Missfallen der hiesigen Bevölkerung. Neu
eingekleidet und mit Gold und Juwelen behangen, lässt sich z.B. die Altbäuerin von einem Taxi durchs
Dorf kutschieren und tätigt dabei den Ausspruch. „Wenn i wollt, könnt i `s gonze Dörfli kaffn!“ Nicht
nur sie, sondern alle anderen Familienmitglieder, außer Albert, leben ab jetzt in Saus und Braus. Doch
für wie lange, ist doch der Franzose einmarschiert?
Mitwirkende
Korber Albert
Gröber Herry
Tschiderer Kurt
Falch Evi / Korber Hanni
Spiss Simone
Traxl Christian
Falch Mario
Errath Viktoria
Scherl Sebastian
Senn Markus
Jordan Lydia
Spiss Peppi
Miller Josef
Rudigier Michael
Jordan Markus
Dicht Theresia
Jordan Alexandra
Spiss Martin
Ladner Hartwig
Mair Martin
Wolf Reinhard
Kolp Alois
Erzähler
Sommerlechner Martin
Radiosprecher
Dornauer Ludwig
Regie
Jordan Bernhard
Siegele Wally
Maske/Frisuren
Dengl Gerhard & Petra
Technik
Auer Thomas
Scherl Armin
Ton/Musik
Mike Moll
Beschallung/Beleuchtung
Susi & Gerhard Flatz