Die geputzten Schuhe
Autor: Günther Seidl
Das Leben hat es nicht gut mit ihnen gemeint, nicht mit dem Arzt Dr. Schatz,
den ein mißglückter Eigriff zur Flasche greifen ließ. Das war der Beginn seiner
Sandlerlaufbahn. Emilie Sedlak hatte einst ihr Kind zur Adoption freigegeben, um
den Liebhaber halten zu können. Aus der Liebschaft wurde dann nichts, und das
Kind bekam sie auch nicht zurück. Der Beginn ihrer Sandlerei. Und so treffen sich
die beiden zusammen mit einem dritten Schicksalsgefährten allmorgendlich nach
kalter Nacht in einer Branntweinkneipe und erzählen sich ihre Geschichten, die in
Rückblenden zu Visionen vom Anfang des endes werden. Noch einmal blitzt die
Möglichkeit eines Neuanfanges auf. Ein Lottogewinn. Er reicht gerade für neue
Schuhe und ein feudales Essen der kleinen Gemeinde. Aber der Schnaps ist ein
Fussl, und das Beuschel ist abgestanden. Und der bittere Alltag geht dann weiter.
Sie wissen, dass sie betrogen worden sind, aber nehmen es ohne Protest hin.
Und wenn am Ende einer der Sandler stirbt, hat man sie liebgewonnen, die drei
geschundenen Figuren, die keine Kraft zur Hoffnung mehr haben, von der Hand
in den Mund zu leben und nur noch in Erinnerungen schwelgen. Kein Gedanke
mehr an das selbstverschuldete Unglück taucht im Publikum auf, kein
abstoßendes Gefühl. Eine Sandlertragödie, man muss sie nur behutsam in Szene
setzen und den Alltag zeigen, wie er ist, berührend und ohne Mitleid.
Mitwirkende
Gröber Herry
Miller Josef
Dicht Anna
Spiss Peppi
Nothdurfter Ingrid
Jordan Lydia
Jordan Bernhard
Falch Mario
Regie
Jordan Bernhard
Bühnenbild
Jordan Bernhard
Maske/Frisuren
Klimmer Franziska
Huter Regina
Kostüme
Schneider Anita
Technik
Auer Thomas
Scherl Armin
Huter Adrian
Graphik/Foto
Huter Elmar